HISTORIE –
DIE BINDING-GESCHICHTE VON 1846 BIS HEUTE

1846

Conrad Binding wird am 23. Dezember als zweiter von vier Söhnen des Bäckermeisters Daniel Binding und dessen Ehefrau Sibylle (geb. Bieber) in Frankfurt am Main geboren.

1862

Conrad Binding beginnt – gegen den Rat seines Vaters, der ihm ein Jura-Studium nahegelegt hat– eine Brauerlehre bei Küfermeister Raumer in Frankfurt-Sachsenhausen.

1865

Conrad Binding erlebt Wanderjahre als Bierbrauergeselle in Süddeutschland (Erlangen, Augsburg, München), Österreich (Wien-Schwechat) und Frankreich (Paris, Sèvres, Lyon, St. Pourcain, Tautonville, Chateauroux). Im Jahr 1869 kehrt er nach Frankfurt zurück.

1870

Conrad Binding erwirbt am 1. August am Garküchenplatz 7 in der Frankfurter Altstadt die kleine Brauerei Ehrenfried Glock mit einem Ausstoß von 1.500 Hektolitern für 84.000 Gulden. Als Brauereibesitzer ist er nicht nur für die Produktionsüberwachung, sondern auch für den Vertrieb verantwortlich.

1881

Conrad Binding wagt den Schritt vom Handwerks- zum Industriebetrieb und errichtet auf dem Sachsenhäuser Berg eine völlig neue, moderne Brauerei. Der Bruder Carl Binding (1854 – 1925) steigt mit in die Firma ein; aus dem Einmannunternehmen wird die „Binding'sche Brauereigesellschaft“.

1885

Conrad Binding wird erster, Carl Binding zweiter Vorstand der neu gegründeten Aktiengesellschaft „Binding'sche Brauereigesellschaft“.

1902

Am 28. Januar, dem Namenstag Karls des Großen, wird zum ersten Mal Binding Carolus Doppelbock ausgeschenkt.

1905

Die erste Flaschenbierabfüllung geht in den Betrieb. In die braunen Glasflaschen ist der Brauereiname eingeprägt, die Sortenbezeichnung befindet sich auf einem Halsetikett, ebenso das Markenzeichen – der Adler – und der Hinweis „Brauerei-Füllung“. Erstmals wird auch für die hellen sowie dunklen Lager- und Exportbiere geworben, wobei stets die besondere Qualität herausgestellt wird.

1908

Ein Sandsteinrelief Conrad Bindings als Vertreter der Bierbrauerzunft wird am Südbau des neu errichteten Neuen Rathauses in der Bethmannstraße angebracht.

1921

Die Binding-Brauerei, die Hofbierbrauerei Schöfferhof und die Frankfurter Bürgerbrauerei fusionieren zur Schöfferhof-Binding-Bürgerbräu AG. Gleichzeitig wird auch die Brauerei Johann Jakob Jung in der Darmstädter Landstraße übernommen. Conrad Binding scheidet aus dem Aufsichtsrat aus und zieht sich ins Privatleben zurück.

1925

Carl Binding verstirbt am 24. November 1925.

1926

Sein Neffe Conrad Binding tritt in den Brauereibetrieb ein.

1931

Anlässlich seines 85. Geburtstags wird 1931 eine Straße in Frankfurt am Main im Stadtteil Sachsenhausen nach Conrad Binding benannt: Die Bindingstraße.

1933

Conrad Binding verstirbt am 17. Dezember – kurz vor Vollendung seines 87. Geburtstags – in seiner Heimatstadt. Er wird im Familiengrab auf dem Frankfurter Hauptfriedhof beigesetzt.

1938

Das erste Fass Binding Römer Pils wird angestochen.

1944

Während des Zweiten Weltkriegs wird bei schweren Luftangriffen auf die Stadt Frankfurt auch die Brauerei auf dem Sachsenhäuser Berg schwer beschädigt.

1957

Ein neues Sudhaus wird gebaut.

1995

Anlässlich des 125-jährigen Binding-Jubiläums wird eine Stiftung zur Förderung von Frankfurter Initiativen aus allen Kultursparten gegründet. Die „Binding-Kulturstiftung“ verleiht seither den zunächst mit 100.000,- D-Mark, später mit 50.000,- Euro dotierten Binding-Kulturpreis.

2001

Die Marken- und Vertriebsrechte der Henninger Biere gehen an Binding.

2015

Am 1. August 2015 feiert die Binding-Brauerei ihr 145-jähriges Jubiläum mit einem großen Brauereihoffest.

2018

Binding deckt mit der Kampagne „Auf Frankfurt, wie es wirklich ist“ die Vorurteile gegenüber der Mainmetropole auf. Beständige Vorbehalte – Frankfurt sei total schicki-micki, eine Betonwüste und hier gebe es nichts zu feiern – führt Binding durch die bewusste Gegenüberstellung von Schnappschüssen aus dem authentischen Stadtleben ad absurdum.

2020

Binding wird 150 Jahre in dem Jahr, in dem die Brauwirtschaft den stärksten Einbruch seit Ende des Zweiten Weltkriegs infolge der Corona-Pandemie erleben muss.

2023

Binding ist neuer und stolzer Partner von Eintracht Frankfurt. Im „Deutsche Bank Park“, bis 2005 das „Waldstadion“, wird nun Binding-Bier ausgeschenkt: Hier zur Pressemitteilung.

DER BINDING-ADLER

Der Binding-Adler mit Brauerinsignien und Brustschild gilt seit jeher als Symbol der Marke und Garant für besondere Bierqualität. So prangte der Binding-Adler bereits auf dem Giebel des ehemaligen Stammhauses am Garküchenplatz. Sein Aussehen hat sich im Laufe der Zeit mehrfach verändert, doch stand er stets für feinsten Biergenuss.

1846

Ein Symbol von Bier und Stadt

Unverkennbar: Seine Verwandtschaft mit dem Adler, der seit Jahrhunderten im Frankfurter Stadtwappen zu finden ist.

1870

Der Binding-Adler von 1870 an

Schon im Jahr 1870 zeigt sich der Binding-Adler als Brauerei-Repräsentant: Die Brauereigerätschaften Rührscheit und Schöpfer führt er schon damals mit. Auf seiner Brust prangt ein gotischer Dreipass mit dem Bild der Sachsenhäuser Warte – umrankt von Hopfen und Gerste.

1950

Deutlich reduziert in den 1950er-Jahren

Um mit den Zeichen der Vergangenheit deutlich zu brechen, stutzen die Frankfurter Stadtväter ihrem Adler Anfang der 1950er-Jahre die Federn. In Anlehnung an sein Vorbild musste auch der Binding-Adler Federn lassen. Die Brust zeigt den Markennamen Binding.

1960

Kubistisch von den 1960er-Jahren an

In den 1960er-Jahren fliegt der kubistische Binding-Adler. Für jeden Flügel bekommt er eine Feder zurück. Aus Binding wird Binding-Bier.

1990

Wieder majestätisch von den 1990er-Jahren an

Im denkwürdigen Jahr 1990 besinnt sich auch Binding auf die 120-jährige Brautradition, seitdem ähnelt der Binding-Adler wieder seiner Ursprungsversion: Gekrönt, gülden und majestätisch.

2014

145 Jahre Adlerhistorie

Seit dem Jahr 2014 tragen die Binding-Biere wieder den rot-weißen Adler als Symbol für ihren Frankfurter Ursprung.